Lebensader für die ukrainische Wirtschaft, Grundlage für weltweite Ernährungssicherheit
Die Ukraine muss ihre Handelsrouten offen halten, damit Waren in beide Richtungen fließen können. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine blockiert diesen Warenfluss seit Februar 2022.
Im Mai 2022 hat die Kommission den Aktionsplan für Solidaritätskorridore auf den Weg gebracht, um alternative Logistikrouten über Schiene, Straße und Wasser einzurichten.
Die Bedeutung der Solidaritätskorridore



Wie haben die Solidaritätskorridore geholfen?
Zwischen März 2022 und November 2023 haben gut 60 Mio. Tonnen Getreide, Ölsaaten und verwandte Erzeugnisse die Ukraine über die Solidaritätskorridore verlassen. Sie haben die Ausfuhr von rund 60 % des ukrainischen Getreides seit Kriegsbeginn ermöglicht. 40 % des ukrainischen Getreides wurden über die Schwarzmeer-Getreide-Initiative exportiert.
Die Solidaritätskorridore haben auch die Ausfuhr von gut 48 Mio. Tonnen nichtlandwirtschaftlicher Waren (Erze, Eisen und Stahl, Holz) aus der Ukraine ermöglicht und Einnahmen von rund 38 Mrd. EUR für ukrainische Landwirte und Unternehmen generiert.
Dank der Solidaritätskorridore konnte die Ukraine knapp 34 Mio. Tonnen Waren einführen, die sie benötigt. Das kommt sowohl der Ukraine als auch den Ausfuhr- und Transitländern zugute.
Finanzbeiträge
Die EU-Kommission investiert zusammen mit Partnerfinanzinstitutionen in Kapazitätserweiterungen, Reparaturen und Liquidität für die Betreiber.
Zentrale Entwicklungen
- Juni 2022
Neue Abkommen zwischen der EU, der Ukraine und der Republik Moldau über den Straßengüterverkehr für zusätzliche Möglichkeiten der Beförderung von Gütern im Straßenverkehr. Verkehrsunternehmen benötigen nun keine Genehmigung mehr für Durchfahrten und für grenzüberschreitende Beförderungen zwischen den Hoheitsgebieten.
- Juli 2022
Vorschlag zur Ausweitung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) auf die Ukraine und die Republik Moldau.
- Dezember 2022
Investition von 220 Mio. EUR in Projekte im Bereich der militärischen Mobilität, um die Infrastruktur der Solidaritätskorridore in Deutschland, Polen und Rumänien zu verbessern.
- Juni 2023
Assoziierung der Ukraine mit der Fazilität „Connecting Europe“, dem Programm für Infrastrukturfinanzierung der EU, um der Ukraine zu ermöglichen, in den Bereichen Verkehr, Energie und Digitales EU-Mittel zu beantragen, die in bessere Verbindungen zwischen der EU und der Ukraine fließen werden. Im Mai 2023 wurde ein ähnliches Abkommen zwischen der EU und der Republik Moldau unterzeichnet.
- Juni 2023
Investition von 250 Mio. EUR in neun Solidaritätskorridore, um die grenzüberschreitenden Verbindungen zwischen der Ukraine, Moldau und der EU zu verbessern.
- Juli 2023
In einer neuen Studie zu Eisenbahnverbindungen zwischen der EU und der Ukraine sowie der Republik Moldau wird als erster Schritt vorgeschlagen, von Krakau/Kattowitz (Polen) nach Lwiw (Ukraine) sowie von Iasi (Rumänien) nach Chișinău (Moldau) Verbindungen auf europäischer Spurweite einzurichten.